Paddelklub Niedersachsen e.V.

Chronik

Der Paddelklub Niedersachsen e.V. (PkN) gehört zu den ältesten niedersächsischen und zu den wenigen hannoverschen Kanuvereinen, die auf eine Geschichte bis in die 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts zurückblicken können.

Badevergnügen an der Leine um 1927.

Der Verein wurde im November 1933 zwischen der „Flussbadeanstalt“ Hannover-Wülfel und dem Naturschutzgebiet „An der Lust“ (Maschwiesen) gegründet. Damals waren es acht Kanuten, die den Verein aus der Taufe hoben: Dora und Rudi Wehrhahn, Karl Dressel, Ela Voigt, Karl Eylers, August Quernheim sowie Hilde und Hugo Polland.


Die Flussbadeanstalt Hannover-Wülfel um 1930.

Die herrliche Lage in der Leinemasch und die entspannte Atmosphäre sorgten schnell dafür, dass sich immer mehr Menschen für den Verein interessierten und die Mitgliederzahl stetig wuchs. Kurze Zeit später entstand in Gemeinschaftsarbeit das erste Bootshaus: ein dem Gelände angepasster Holzbau.

Baubeginn
Baubeginn 3

Baubeginn des ersten Bootshauses 1933.

Die friedlichen Anfangsjahre beim PkN währten jedoch nicht lange. Schon sechs Jahre nach der Gründung trugen die Nationalsozialisten den fürchterlichsten Krieg aller Zeiten hinaus in die Welt. Und die wehrte sich heftig. Am 27. September 1943 wurde Hannover einmal mehr von den alliierten Streitkräften bombardiert, und bei diesem Luftangriff wurde das Bootshaus durch eine Brandbombe getroffen und ging restlos in Flammen auf.

Flussbade4

Faltboote mit Besegelung vor der alten Flussbadeanstalt um 1934.

Bootsweihe

Bootsweihe vor dem ersten Bootshaus 1935.

Doch die Kanuten des PkN ließen sich nicht unterkriegen. Kurz nach Kriegsende wurde auf einer Mitgliederversammlung (die aus Platzmangel in einer Umkleidekabine der Badeanstalt Wülfel stattfand) der Grundstein für einen Neuanfang gelegt. Vereinskamerad Heinz Meine gab dem Paddelklub Niedersachsen nach der Währungsreform ein großzügiges Darlehen, mit dem der Neubau des Bootshauses eingeleitet werden konnte. Am 2. Juni 1951 wurde das neue Gebäude dann durch den damaligen hannoverschen Oberstadtdirektor Karl Wiechert eingeweiht.

Schützenhaus

Teilnahme am Schützenausmarsch 1951.

Erfolgreiche Jahre schlossen sich für den Paddelklub Niedersachsen an. Der Kanurennsport boomte und ebenso die Mitgliederzahlen. Die Folge: Das Gebäude reichte für die vielen Aktiven nicht mehr aus, und es entstand ein Anbau mit Toiletten, Duschräumen und einer Hausmeisterwohnung. Die Vereinsaktivitäten wurden zahlreicher und es wurden Fahrten nach Österreich, Frankreich, Schweden, Dänemark und Norwegen organisiert. Für die Vereinsjugend standen Unternehmungen auf dem Wasserweg bis in die holsteinische Seenplatte auf dem umfangreichen Programm.

Bootshaus 6

Das PkN-Bootshaus um 1956.

Eine Zäsur im Vereinsleben bedeutete die Schließung der benachbarten Flussbadeanstalt Wülfel durch die Stadt Hannover. Einen Teil des Geländes nahm der PkN in Pacht, die alten Gebäude der Badeanstalt wurden abgerissen und es entstand ein neuer Bootsschuppen, eine Werkstatt für den Bootsbau, Abstellräume und eine Küche. Weite Teile des Geländes wurden als Zeltwiese genutzt, auf der auch auswärtige Paddler einen Platz zum Übernachten fanden.

Käfer

Fahrt zum Schützenausmarsch 1964.

Anstrich

Arbeiten an dem erweiterten Vereinsgebäude 1966. In dieser Form besteht das Gebäude noch heute.

Neben den freizeitsportlichen Aktivitäten ist der PkN in den vergangenen Jahren stetig bemüht, das Bootshaus und das dazugehörige Vereinsgelände in einem zeitgemäßen, dem Landschaftsschutzgebiet angepassten Zustand vorweisen zu können. Nach der Aufgabe der öffentlichen Gastronomie im Vereinsheim wurde viel investiert und modernisiert. Im Jahr 2013 ist die Fassade des Bootshauses von den Mitgliedern komplett in Eigenleistung nach energetischen Vorgaben, im Schwedenstil mit Holz verkleidet und in dem für Schweden typischen „Falunröd“ gestrichen worden. Im Gebäude wurden ebenfalls zahlreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt. Jüngstes Beispiel hierfür sind die Gemeinschaftsräume, die modernen sanitären Anlagen und die funktionelle Gemeinschaftsküche für die verschiedensten Anlässe, wie zum Beispiel das alljährliche Sommerfest und das traditionelle Braunkohlessen im November.

Fazit: Der Paddelklub Niedersachsen e.V. ist zwar alt an Jahren, im Inneren aber jung geblieben, unkonventionell und aufgeschlossen. Eine Heimat für alle Paddel-Begeisterten in und um Hannover – auf dem wohl schönsten Gelände an der Leine.

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